20.4.08

Checkliste Geschäftsprozesse

Ergebnisse
  • Geschäftsprozessdiagramm: Alle Geschäftsprozesse und Akteure sind eingetragen.
  • Beschreibung der Geschäftsprozesse: Alle Geschäftsprozesse sind umgangssprachlich oder mittels Schablone beschrieben.
Konstruktive Schritte

1. Akteure ermitteln
  • Welche Personen führen diese Aufgaben zur Zeit durch und besitzen daher wichtige Kenntnisse über die durchzuführenden Arbeitsabläufe? Welche Rollen spielen diese Personen?
  • Welche Personen werden zukünftig diese Aufgaben durchführen und auf welche Vorkenntnisse muss die Benutzungsoberfläche abgestimmt werden? Welche Rollen spielen diese Personen?
  • Wo befindet sich die Schnittstelle des betrachteten Systems bzw. was gehört nicht mehr zum System?
2. Geschäftsprozesse für die Standardverarbeitung ermitteln
  • Primäre und ggf. sekundäre Geschäftsprozesse betrachten
  • Welche Standardverarbeitung besitzen sie?
2a. mittels Akteuren
  • Sind die Akteure Personen?
  • Welche Arbeitsabläufe lösen sie aus?
  • An welchen Arbeitsabläufen wirken sie mit?
2b. mittels Ereignissen (Akteure sind esterne Systeme)
  • Erstellen einer Ereignisliste
  • Für jedes Ereignis einen Geschäftsprozess identifizieren
  • Externe und zeitliche Ereignisse unterscheiden
2c. mittels Aufgabenbeschreibungen
  • Was sind die Gesamtziele des Systems?
  • Welches sind die zehn wichtigsten Aufgaben?
  • Was ist das Ziel jeder Aufgabe?
3. Geschäftsprozesse für die Sonderfälle formulieren
  • Erweiterungen und Alternativen mittels Schablonen erstellen
  • Aufbauend auf Standardfunktionalität mit extend die Sonderfälle formulieren (erweiterte Geschäftsprozesse beschreiben)
4. Aufteilen komplexer Geschäftsfälle
  • Komplexe Schritte als eigene Geschäftsprozesse spezifizieren (include)
  • Komplexe Geschäftsprozesse (viele Sonderfälle) in mehrere Geschäftsprozesse zerlegen und Gemeinsamkeiten mit include modellieren.
  • Umfangreiche Erweiterungen als Geschäftsprozesse spezifizieren (extend)
5. Gemeinsamkeiten von Geschäftsprozessen ermitteln
  • Auf redundanzfreie Beschreibung achten (include)
Analytische Schritte

6. Gute Beschreibung
  • Verständlich für den Auftraggeber
  • Extern wahrnehmbares Verhalten
  • Fachliche Beschreibung des Arbeitsablaufs
  • Beschreibt Standardfall vollständig und Sonderfälle separat
  • Maximal eine Seite
7. Fehlerquellen
  • Zu kleine und damit zu viele Geschäftsprozesse
  • Zu frühe Betrachtung der Sonderfälle
  • Zu detailierte Beschreibung der Geschäftsprozess
  • Verwechseln von include und extend Beziehungen
  • Geschäftsprozesse beschreiben Dialogabläufe
Im ersten Schritt konzentriert man sich auf die Standardfälle und ignoriert die Sonderfälle. Bei Personen werden typische Arbeitsabäufe analysiert. In Interviews sind folgenden Fragen zu stellen;
  • Welches Ereignis löst den Arbeitsablauf aus?
  • Welche Eingabedaten werden benötigt?
  • Welche Schritte sind auszuführen?
  • Ist eine Reihenfolge der Schritte festgelegt?
  • Welche Zwischenergebnisse werden erstellt?
  • Welche Endergebnisse werden erstellt?
  • Welche Vorbedingungen müssen erfüllt sein?
  • Welche Nachbedingungen (Vorbedingungen anderer Geschäftsprozesse) werden sichergestellt?
  • Wie wichtig ist diese Arbeit?
  • Warum wird diese Arbeit durchgeführt?
  • Kann die Druchführung verbessert werden?
Ist es schwierig anhand von Akteuren oder Ereignissen Geschäftsprozesse zu identifizieren, dann kann man die Aufgaben des Systems beschreiben. Zunächst formuliert man den Zweck (die Ziele des Systems). Aus diesen Zielen werden die notwendigen Aufgaben abgeleitet. Die zehn wichtigsten Aufgaben sind zu überlegen. Jede Aufgabe wird umgangssprachlich mit 25 oder weniger Worten beschrieben. Zu beantworten ist die Frage: Was ist das Ziel dieser Aufgabe bzw. Nutzen dieser Aufgabe für das Gesamtsystem?

(Quelle: Balzert H., Lehrbuch der Software-Technik Software Entwicklung
ISBN: 3-8274-04080-0)

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